merken als die
Position der Spielhand in der Luft, was wiederum eine visuelle oder motorische
Hilfestellung beim Einstellen der Tonhöhen bedeuten könnte. Die faszinierende
Möglichkeit, Klänge ohne Berührung eines Instrumentes allein durch Körperbewegungen
erzeugen zu können, wurde als zusätzliche Motivation der Untersuchungsteilnehmer
eingeschätzt.
7.3.3. Testdurchführung
Das Etherwave™ Theremin wurde (abweichend von den Abbildungen 7.2
und 7.3 auf der nächsten Seite) auf einem Mikrophonständer ohne Galgen
montiert.13
Auf den Abbildungen 7.2 und 7.3 auf der nächsten Seite ist ein RCA (Radio-Victor
Corporation of America) Theremin von 1929 zu sehen. Die Photos entstammen dem damaligen
Benutzerhandbuch (http://www.vcomp.co.uk (05.05.2005)).
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Ein Notenständer (aus Metall) wurde so hinter dem Theremin platziert, dass er das Spielfeld
nicht beeinflusste. Wie in den folgenden Abbildungen veranschaulicht, wurde das Theremin
nur »einarmig« gespielt. Zum Zweck der Veränderung der Tonhöhen war dies vollkommen
ausreichend.14
Die Darstellung mehrerer musikalischer Parameter wie Tonhöhe, Rhythmus, Dynamik,
Phrasierung und Agogik am Theremin setzt eine hochkomplexe Koordinierung beider
Arme, Hände und Finger voraus, die nur durch langjähriges Üben erworben werden
kann.
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Da eine gewollte oder ungewollte Annäherung an die gebogene Antenne die Lautstärke
verringert hätte, wurde das Spielfeld der gebogenen Lautstärkeantenne so klein wie möglich
eingestellt. Bei Einnahme der unten abgebildeten Spielhaltung blieb die Lautstärke beim
Verändern der Tonhöhen somit konstant.
Die Untersuchungsteilnehmer sollten sich – wie in Abbildung 7.2 auf der nächsten Seite
dargestellt – so vor das Theremin stellen, dass die Fingerknöchel der Spielhand bei
vollständig ausgestrecktem Arm die senkrechte Tonhöhenantenne gerade noch berühren
konnten. Dadurch wurde sichergestellt, dass die Probanden bei leichter Streckung der Finger
die Antenne bequem erreichen können, ohne die Position der Füße zu verändern. Dies
entspricht gleichzeitig dem höchsten spielbaren Ton auf dem Theremin. Dabei ist irrelevant,
ob die Hand sich der Antenne an ihrem oberen oder unteren Ende oder in ihrer Mitte
nähert.15
Für Linkshänder wurde das Theremin 180 Grad um seine vertikale Achse gedreht.
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Mit Hilfe eines Drehreglers am Theremin (Pitch) wurde dann das Spielfeld
individuell so eingestellt, dass bei senkrecht angewinkeltem Unterarm der
tiefste Ton erklang (siehe Abbildung 7.3). Zog man den Arm bei der oben
abgebildeten Spielhaltung noch ein wenig näher zum Körper, erklang kein Ton mehr
(»Nullpunkt«).16
Da die Ausdehnung des Spielfeldes dadurch von der Armlänge der Probanden abhängig ist, wurde
diese in Vorversuchen zur Kontrolle bei ausgestrecktem Arm vom Schulterblatt bis zu den
Fingerknöcheln (in cm) gemessen. Dies erschien wichtig, da sich je nach Größe des Spielfelds die
räumliche Distanz der zu spielenden Intervalle verändert. Thereminspieler mit kurzen Armen
müssen somit kleinere Bewegungen vollziehen, um z. B. das Intervall einer Oktave zu spielen als
Spieler mit langen Armen. Die Idee eines für alle gleich großen Spielfeldes wurde zwar in
Erwägung gezogen, jedoch wegen der Schwierigkeit der Messung seiner exakten Ausdehnung
wieder verworfen. Wie sich in einer statistischen Analyse der Vorversuche herausstellte,
zeigte sich kein signifikanter Zusammenhang zwischen der Größe des Spielfeldes und der
Spielgenauigkeit.
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