epOs-Verlag

 
 

Hinz, Christophe

Analyse und Performance mit der Software RUBATO

Zur Synthese einer computergestützten Interpretation zweier Etüden von Chopin

 
epOs-Music, 208 Seiten, zahlreiche Tabellen, Notenbeispiele und Graphiken, Klangbeispiele per

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Aktuelle Rezension im Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie 2009
 
Osnabrück 2006
ISBN 978-3-923486-73-1 (Buch)
ISBN 978-3-923486-74-8 (CD-ROM)

Printausgabe
10,90 €

CD-ROM
8,90 €


 
Rezension von Edda Leopold, in: Wolfgang Auhagen/Claudia Bullerjahn /
Holger Höge (Hrsg.), Musikpsychologie – Musikalisches Gedächtnis und
musikalisches Lernen, Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie,
Bd. 20, Göttingen 2009, S. 253-255.


»Der Untertitel des Buches lautet ›Zur Synthese einer computergestützten
Interpretation zweier Etüden von Chopin‹. Computergestützte Interpretation?
Auf den ersten Blick erscheint das einfach: Man füttert ein Computerprogramm
mit einer Partitur und erhält genaue Angaben darüber, wie jede einzelne Note
im Hinblick auf Artikulation, Agogik, Dynamik und Phrasierung zu gestalten ist.
Doch beim genauen Hinsehen entpuppt sich dieses Verfahren als höchst kompliziert.
Die mathematische Musiktheorie (nach Mazzola) basiert zwar auf komplizierten
mathematischen Formalismen - sogenannten Modulen, das sind Vektorräume, deren
unterliegende Struktur keine Division erlaubt -, aber sie ist auch sehr allgemein
und besitzt deshalb viele Freiheitsgrade. Es ist daher nicht verwunderlich, dass
ein Computerprogramm, das wie ›Rubato‹ auf der mathematischen Musiktheorie beruht,
viele Parameter besitzt, die (aus Sicht der mathematischen Musiktheorie) beliebig
gewählt werden können.


Die große Anzahl der möglichen Parametersetzungen macht die Ergebnisse der
computergestützten Analyse arbiträr und angreifbar. Hinzu kommt, dass der
zu analysierende Notentext erst in ein Format gebracht werden muss, das von
›Rubato‹ verarbeitet werden kann; auch hier muss man Entscheidungen fällen,
die das Analyseergebnis beeinflussen. Deswegen ist es sehr positiv hervorzuheben,
dass der Autor nicht bei der computergestützten Analyse stehen bleibt, sondern
diese nutzt, um eine künstliche Interpretation zu synthetisieren und sie von
Versuchspersonen beurteilen zu lassen.


[...]


Alles in allem ist das Buch von Christophe Hinz sehr aufschlussreich und lesenswert,
wenn man sich über die Möglichkeiten und Schwierigkeiten der mathematischen
Musiktheorie informieren möchte. Man sollte dann aber nach der Einleitung zuerst
die Zusammenfassung lesen, bevor man sich auf die Einzelheiten der experimentellen
Ergebnisse einlässt.«
 

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