angemerkt, dass die durchschnittliche Abweichung
vom jeweiligen Zielton bei den akustischen Items bei zwei von 50 Musikern bzw.
bei den visuellen Items bei vier von 50 Musikern geringer als 1/8 Ton (d. h. <
25 Ct) ausfiel. 19 respektive 14 Musiker wichen bei den akustischen respektive
visuellen Items im Durchschnitt weniger als 50 Cent vom angestrebten Zielton
ab. In einer vergleichbaren Untersuchung von 60 Musikern zur Bestimmung des
»binauralen Frequenzdiskriminationsvermögens« (Hofmann et al., 1995, 1997) betrug die
mittlere Spannweite (Unterschied zwischen kleinstem und größtem Messwert der
Abweichung vom vorgegebenen Ton) bei drei Messwiederholungen nur zwischen 7 und 22
Cent. Die nachzuspielenden Töne wurden auf einem Sinusgenerator mit Hilfe eines
Drehknopfes von den Versuchspersonen eingestellt. In Anbetracht dessen, dass in der
vorliegenden Dissertation im Gegensatz zur eben zitierten Studie der Mittelwert
aus 55 bzw. 60 Messwerten gebildet wurde (11 akustische bzw. 12 visuelle Items
jeweils à 5 nachzuspielende Töne) und sich jeder »Ausrutscher« in vollem Umfang
auf den gebildeten Mittelwert auswirkte, relativiert sich die oben konstatierte
»Intonationsschwäche« der Teilnehmer. Zudem wurde der Schwierigkeitsgrad der Bedienung
des Theremins gegenüber der Verwendung eines Drehknopfpotentiometers offensichtlich
unterschätzt. Diese Aufgabe erwies sich zumindest für die musikalischen Laien als zu
schwierig.
18.2. EMG-Werte und »AMMA«
Eine mit den Werten des »AMMA«- und »Schilling«-Tests durchgeführte Regressionsanalyse
ergab, dass zwischen den Gesamt-Perzentilrängen des »AMMA«-Tests und der
Höhe der EMG-Werte bei musikalischer Klangvorstellung ein signifikanter positiver
Zusammenhang existiert. Eine Varianzanalyse von Gruppenunterschieden zwischen
Probanden mit hohen und niedrigen Gesamt-»AMMA«-Werten untermauerte
die eben beschriebene Korrelation, indem sie bei ersteren eine signifikant höhere
elektromyographische Aktivität im Kehlkopf aufzeigte. Testpersonen mit einem
Gesamt-»AMMA«-Perzentilrang von über 65 wiesen signifikant höhere EMG-Werte bei
musikalischen Klangvorstellungen auf, als die übrigen. Während die Regressionsanalyse
einen ähnlichen Zusammenhang auch für die Rhythmus-Perzentilränge, nicht aber für die
Tonhöhenwerte des »AMMA«-Tests konstatierte, zeigte die Varianzanalyse von
Gruppenunterschieden für diese beiden Werte das Gegenteil. Demnach wiesen
Untersuchungsteilnehmer mit hohen tonalen Perzentilrängen im »AMMA«-Test (wie bei den
Gesamtperzentilrängen) auch höhere EMG-Werte im Stimmapparat bei musikalischen
Klangvorstellungen auf.
Der statistisch belegte Zusammenhang zwischen den Gesamtperzentilen des
»AMMA«-Tests und der Höhe der EMG-Werte im Stimmapparat wurde aus folgenden
Günden für besonders relevant erachtet:
- Die Regressionsanalyse und die Varianzanalyse kamen hier zu dem selben Ergebnis.
- Es wurden hohe Interkorrelationen zwischen tonalen
und rhythmischen »AMMA«-Werten gemessen, was darauf hindeutet, dass die beiden
Werte etwas Ähnliches messen.
- Rhythmus und Tonhöhe können in der Musik naturgemäß nicht vollständig voneinander
getrennt werden. So setzen sich musikalische Klänge aus Schallwellen zusammen
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