eine automatische
rhythmische, melodische oder harmonische Analyse durchführen, innerhalb eines Stückes
nach bestimmten Stellen oder Motiven, innerhalb unterschiedlicher Stücke nach
Ähnlichkeiten suchen, ferner können je nach Anforderung Auszüge für den
Druck generiert werden. Die Verknüpfungen und Möglichkeiten scheinen fast
unbegrenzt. Es wird in verschiedenen Projekten bereits an unterschiedlichen
XML-basierten Formaten gearbeitet, die den Austausch und die Verteilung
von interaktiver, multimedialer Musik über das Internet ermöglichen. Auf die
XML-basierte Formate wird in Abschnitt ?? ausführlicher eingegangen. Die Speicherung
des Scores sollte ebenfalls in XML erfolgen. An dieser Stelle gilt es, besondere
Editoren zum Erfassen des Scores bereitzustellen. Gerade hier ist noch die
meiste Forschungsarbeit notwendig. In verschiedenen Projekten, genannt seien
›Musitech‹27 oder
›Wedelmusic‹28 ,
wurde viel erreicht, jedoch ist man von einem einheitlichen praktikablen Standard noch
weit entfernt.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass es sehr von der Zielsetzung der
Publikation abhängt, welcher Weg bei der Erfassung des jeweiligen Contents gewählt
wird. Es muss allerdings unbedingt gewährleistet werden, dass bezüglich Text und Score
die Speicherung in XML erfolgt bzw. eine einfache Konvertierung nach XML möglich ist.
Für Texte ist dies kein Problem, da sowohl die übliche Textverarbeitungssoftware wie
Word und OpenOffice bei der Nutzung von entsprechenden Formatvorlagen als auch
LATEX eine Konvertierung nach XML ermöglicht. Zum Teil kann der Content
sogar schon direkt in XML abgespeichert werden. Die meisten Publikationen im
musikwissenschaftlichen Bereich benötigen Text bzw. Text stellt prozentual den
Hauptanteil der zu erfassenden Informationen dar. Des Weiteren werden viele
Publikationen von einem einzigen Autor verfasst, so dass eine kollaborative
Zusammenarbeit eher die Ausnahme darstellt. Von daher werden webbasierte Editoren
zur Erfassung von Texten, wie auf Seite 233 beschrieben, eigentlich eher weniger
benötigt. Die zukünftige Forschung und Entwicklung sollte sich eher daran orientieren,
bereits existierende Konverter zu optimieren. Wünschenswert wäre z. B. eine Funktion
innerhalb der Textverarbeitungssoftware, die es ermöglicht, verfasste Texte gleich
zu konvertieren und gegebenenfalls sogar direkt auf einen bestimmten Server
hochzuladen. Des Weiteren wäre eine einfache Einbindung von Audio- und
Videobeispielen ähnlich wie die Einbindung von Grafiken wünschenswert. Eingebundene
multimediale Inhalte, egal ob Grafiken, Animationen oder Videobeispiele, müssen von
entsprechenden Konvertern erkannt und eingebunden werden können. Dies ist bei
Weitem noch nicht der Fall, denn wie im folgenden Abschnitt thematisiert wird, ruft
bereits die Konvertierung einer einfachen in einem Textverarbeitungsprogramm
erstellten Zeitungsseite von z. B. Word nach HTML schon erhebliche Probleme
hervor.
Wird allerdings von Publikationen mit geringem Textanteil ausgegangen, so ist
gerade bei der Entwicklung von Editoren für die Eingabe des Scores und die
Verknüpfung mit den unterschiedlichen Medien noch Einiges an Forschung und
Entwicklung zu leisten. Hier sind bereits gute Ansätze vorhanden, allerdings
sind sie noch weit davon entfernt, als Standardlösungen eingesetzt werden zu
können.
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