- 235 -Wollermann, Tobias: Musik und Medium 
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eine automatische rhythmische, melodische oder harmonische Analyse durchführen, innerhalb eines Stückes nach bestimmten Stellen oder Motiven, innerhalb unterschiedlicher Stücke nach Ähnlichkeiten suchen, ferner können je nach Anforderung Auszüge für den Druck generiert werden. Die Verknüpfungen und Möglichkeiten scheinen fast unbegrenzt. Es wird in verschiedenen Projekten bereits an unterschiedlichen XML-basierten Formaten gearbeitet, die den Austausch und die Verteilung von interaktiver, multimedialer Musik über das Internet ermöglichen. Auf die XML-basierte Formate wird in Abschnitt ?? ausführlicher eingegangen. Die Speicherung des Scores sollte ebenfalls in XML erfolgen. An dieser Stelle gilt es, besondere Editoren zum Erfassen des Scores bereitzustellen. Gerade hier ist noch die meiste Forschungsarbeit notwendig. In verschiedenen Projekten, genannt seien ›Musitech‹27
27Vgl. Seite 222ff.
oder ›Wedelmusic‹28
28Vgl. Seite ??ff.
, wurde viel erreicht, jedoch ist man von einem einheitlichen praktikablen Standard noch weit entfernt.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass es sehr von der Zielsetzung der Publikation abhängt, welcher Weg bei der Erfassung des jeweiligen Contents gewählt wird. Es muss allerdings unbedingt gewährleistet werden, dass bezüglich Text und Score die Speicherung in XML erfolgt bzw. eine einfache Konvertierung nach XML möglich ist. Für Texte ist dies kein Problem, da sowohl die übliche Textverarbeitungssoftware wie Word und OpenOffice bei der Nutzung von entsprechenden Formatvorlagen als auch LATEX eine Konvertierung nach XML ermöglicht. Zum Teil kann der Content sogar schon direkt in XML abgespeichert werden. Die meisten Publikationen im musikwissenschaftlichen Bereich benötigen Text bzw. Text stellt prozentual den Hauptanteil der zu erfassenden Informationen dar. Des Weiteren werden viele Publikationen von einem einzigen Autor verfasst, so dass eine kollaborative Zusammenarbeit eher die Ausnahme darstellt. Von daher werden webbasierte Editoren zur Erfassung von Texten, wie auf Seite 233 beschrieben, eigentlich eher weniger benötigt. Die zukünftige Forschung und Entwicklung sollte sich eher daran orientieren, bereits existierende Konverter zu optimieren. Wünschenswert wäre z. B. eine Funktion innerhalb der Textverarbeitungssoftware, die es ermöglicht, verfasste Texte gleich zu konvertieren und gegebenenfalls sogar direkt auf einen bestimmten Server hochzuladen. Des Weiteren wäre eine einfache Einbindung von Audio- und Videobeispielen ähnlich wie die Einbindung von Grafiken wünschenswert. Eingebundene multimediale Inhalte, egal ob Grafiken, Animationen oder Videobeispiele, müssen von entsprechenden Konvertern erkannt und eingebunden werden können. Dies ist bei Weitem noch nicht der Fall, denn wie im folgenden Abschnitt thematisiert wird, ruft bereits die Konvertierung einer einfachen in einem Textverarbeitungsprogramm erstellten Zeitungsseite von z. B. Word nach HTML schon erhebliche Probleme hervor.

Wird allerdings von Publikationen mit geringem Textanteil ausgegangen, so ist gerade bei der Entwicklung von Editoren für die Eingabe des Scores und die Verknüpfung mit den unterschiedlichen Medien noch Einiges an Forschung und Entwicklung zu leisten. Hier sind bereits gute Ansätze vorhanden, allerdings sind sie noch weit davon entfernt, als Standardlösungen eingesetzt werden zu können.


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