Auch „Lieder gegen den Tritt“ endeten unweigerlich im Gleichschritt, – oder sie sollten es zumindest.

Sollte also die vorgefundene Bildgeschichte ein frühes Plädoyer für das Berufsbild des Singlehrers sein, mit allen vorgeführten liebenswerten Eigenarten? Die Rolle der roten Hose des singenden Revoluzzers wäre dann allerdings neu zu überdenken: Ergaben sich schon durch die beschriebene Zigarre Reste eines Verdachtes, so ist hier auf einen zweiten Sachverhalt hinzuweisen: die rote Hose ist gestreift! Sie stände damit für die Gesinnung eines scheinrevolutionären bürgerlichen Abweichlers, der Solidarität vermissen läßt und als schwieriger Querulant zu verstummen hat.

Statt weiterer Ausführungen sei zur Erhärtung unserer interpretationsprognostischen Vermutungen der Anfang der

1. Moralität von H. W . Henze

- dessen Sachkundigkeit doch wohl außer Zweifel steht - zitiert:

Sprecher:

In Urzeiten lebten friedlich die Frösche im Teich:

sie paddelten faul, dick der Wanst, gefräßig das Maul,

kannten nicht König noch Dienerschaft, nicht Gesetz, Polizei –

nie wurde gestraft: waren alle gleich, und glücklich dabei.

Die Tage verstrichen unbeschwert: Langeweile packt sie,

Undank für ihr glücklich Los: sie murren schon.

Chor:

Higgeli Piggeli, Higgeli Piggeli

Was unsre Gesellschaft braucht,

ist mehr Disziplin,

ein strenges Regime...

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Osnabrück 2000