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12.  Hypothese 6: Motorische Prozesse im Stimmapparat in Abhängigkeit musikalischer Erfahrung

In diesem Abschnitt wurde mit Hilfe von drei einfaktoriellen Varianzanalysen die Hypothese überprüft, dass die motorischen Prozesse bei Musikern geringer ausfallen, die ihren Kehlkopf (aufgrund ihres gespielten Hauptinstruments oder infolge der Häufigkeit des Einsatzes ihrer Singstimme im Alltag oder wegen ihres höheren musikalischen Lernalters) mehr einsetzen als andere.1

1Das Lernalter wurde hier als »die Anzahl der Jahre der Instrumental- bzw. der Gesangserfahrung« definiert.

Als abhängige Variable diente ein zusammengefasster Mittelwert der bei allen Klangvorstellungsaufgaben (inklusive der Höraufgaben) gemessenen EMG-Werte.2

2Siehe Fußnote auf Seite 97.

Der Kolmogorov-Smirnov-Test zeigte, dass die EMG-Werte dieser Variablen nicht signifikant von der Normalverteilung abwichen (Z = 1,278; p = 0,069). Eine positive Korrelation der EMG-Werte untereinander war ebenfalls gegeben. Dies erlaubte die Durchführung der Varianzanalysen, die im Folgenden getrennt nach den drei eben beschriebenen Unterhypothesen dargestellt sind.

12.1.  Sänger und Bläser versus übrige Instrumentalisten

12.1.1.  Deskriptive Statistik

Die Tabelle 12.1 beinhaltet die Auszählung der Population der untersuchten Musikern nach den Kategorien »Sänger/Bläser« und »andere Instrumente«, sowie die Angabe der bei allen Hör- und Klangvorstellungsaufgaben gemessenen (artefakt- und baselinebereinigten) EMG-Werte und deren Standardabweichungen. Die Stichprobe der Sänger/Bläser umfasste mit n = 23 nur geringfügig weniger Probanden als die der übrigen Instrumentalisten (n = 27).


Stichprobe x s n
Sänger/Bläser 2,6124,43827
übrige Instrumente2,6772,63123
Tabelle 12.1: EMG-Werte von Sängern/Bläsern und den übrigen Instrumentalisten bei allen Hör/Klangvorstellungsaufgaben (n = 50)

Die EMG-Mittelwerte scheinen sich nicht zu unterscheiden. Nur die Standardabweichungen fielen bei den Sängern/Bläsern höher aus als bei den anderen Musikern.


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